Dorfchronik

Entstehung und Deutung des Ortsnamens

Erste Erwähnung findet der Ort als Beverne in einer Urkunde 1088/93. Diesem Schriftstück, welches nicht mehr im Original, sondern nur noch in einer als authentisch geltenden Abschrift aus dem 14. Jahrhundert vorhanden ist, ist zu entnehmen, dass ein Edelherr namens Everhard seinen in Bevern gelegenen Schultenhof zugunsten des Klosters Iburg an den Osnabrücker Bischof Marquard übertragen hat. Die Experten gehen davon aus, dass es sich hierbei um den Schultenhof in Halstenbeck handelt, da dieser in einer Urkunde von 1287 als einziger Besitzt des Kloster Iburg auf Ostbeveraner Gebiet erwähnt wird.

Eine weiter Erwähnung findet sich in der Abgabeliste des Klosters Freckenhorst, der s. g. "Freckenhorster Heberolle" aus dem Jahre 1090 n. Chr. Hier ist erstmals die Rede von einem Haupthof namens Bevarnon. Der Haupthof lag an der Strasse nach Milte. Heute befindet sich auf diesem Gebiet die Oekonomie der Loburg. Das Gebiet des Haupthofes schloss auch den heutigen Ortskern ein, indem um 1190 n. Chr. ein kleine hölzerne Kirche gebaut wurde.

Namensgeber für den Ort Bevern (Beverne oder Bevarnon) ist offenbar der gleichnamige Nebenfluss der Ems. Zur Bedeutung des erstmals 1258 urkundlich erwähnten Flussnamens gibt es zwei Meinungen. Die eine von Eugen Kotte vertretene und sprachwissenschaftliche untermauerte These spricht von dem alten indogermanischem Wort "biberaha" was soviel wie "fließendes Gewässer" bedeutet. Die zweite Meinung, die auch der Volksmund vertritt, meint das Wort "Bever" stamme von dem Biber ab. Es gibt in der Tat Beweise, dass diese Nager hier ihr Unwesen trieben. Der im Wappen des Ortes zu sehende Biber ist kein Beweis für diese These, den der Biber erscheint erst 1936 im Wappen der Gemeinde. Auch die Biber im Wappen der von Beverfoerdes haben mit dem Flussnamen nichts zu tun. Die Beverfoerdes stammen aus den Niederlanden und habe erst 1785 das Schloß Loburg erworben. So besteht zwischen dem Familienname des Adelsgeschlechtes und dem Flussnamen kein Zusammenhang. Die Ähnlichkeit im Namen ist wohl eher einem Zufall zu verdanken.

Am 23. Juni des Jahres 1279 taucht in einer Urkunde erstmals der Ortsname Ostbevern auf (die Seitenüberschrift ist ein Auszug aus dieser Urkunde). Vorher stand der Name Bever für alle im Bevertal vorhandenen Bauerschaften oder Ansiedlungen. Vermutlich führte die Größe des Pfarrbezirkes zur Trennung in Ost- und Westbevern. Für Ostbevern ist dies, wie oben erwähnt, im Jahr 1279 und für Westbevern 1298 urkundlich belegt.

Author: Jürgen Overlöper 27. Dezember 2000


Quellen:
Ostbevern, Beiträge zur Geschichte und Kultur einer Gemeinde im Münsterland (Herausgeber im Auftrag der Gemeinde Siegfried Schmieder, Warendorf 1988)
Geschichte der Gemeinde Ostbevern - Band 1(Herausgeber Gemeinde Ostbevern in Verbindung mit dem Heimatverein Ostbevern e.V., Ostbevern 2000)

Ostbevern, Aufsätze zur Dorfgeschichte von Eugen Kotte (Frankes Heimatkundliche Blätter - Heft 1/87)

 


© Ostbevern-Online Þ Webmaster
Stand: 27.Dezember 2000

Bart and Glasses